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Foto: picture alliance / imageBROKER | Heinz-Dieter Falkenstein
Nach dem Zweiten Weltkrieg sind Lebensmittel in Deutschland knapp. Bis 1950 helfen in der Bundesrepublik Lebensmittelkarten.

Vor 75 Jahren : Ende der Rationierung in der Nachkriegszeit

Um die knappen Lebensmittel in der Nachkriegszeit rationiert zu verteilen, wurden Marken ausgegeben. Am 30. April 1950 verloren sie in der BRD ihre Gültigkeit.

25.04.2025
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In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg waren Lebensmittel in Deutschland knapp. Hamsterkäufe, Schlangestehen und ein florierender Schwarzmarkt waren die Folgen. Und utopische Preise: So kosteten 1947 zum Beispiel 50 Kilo Kartoffeln umgerechnet bis zu 2.500 Euro. Um die Versorgung aller mit dem wenigen, das vorhanden war, dennoch sicherzustellen, wurden Lebensmittelkarten ausgegeben. So sollten Nahrungsmittel rationiert werden. 

In der DDR wurden Lebensmittelmarken acht Jahre länger ausgegeben

Dabei ging man 1946 davon aus, dass jeder Deutsche durchschnittlich 1.500 Kalorien pro Tag benötigte - häufig gab es dafür jedoch nicht genug. Bis Anfang 1950 verbesserte sich die Lage: Am 30. April verloren die letzten Lebensmittelmarken ihre Gültigkeit. 

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Im Januar hatten erste Gerüchte die Runde gemacht, dass ein Ende der Rationierung von Grundnahrungsmitteln bevorstehe. Ernährungsminister Wilhelm Niklas (CSU) dementierte die Meldungen zwar. In der Kabinettssitzung am 13. Januar betonte er aber, es müsse geprüft werden, ob und in welchem Umfang die Rationierung noch aufrechterhalten werden solle. Die Versorgungslage bei Fleisch, Brot, Fett und Milch sei "günstig", heißt es im Protokoll. Bei Zucker sehe es schlechter aus. 

Schließlich beschloss die Regierung, ab 1. März 1950 nur noch Zuckerkarten auszugeben. Am 31. März einigte sich das Kabinett darauf, ab 1. Mai auch diese Rationierung zu beenden. In der DDR sollte das Ende der Lebensmittelmarken auf sich warten lassen: Dort waren sie noch bis 1958 gültig.