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Foto: picture-alliance/dpa/Georg Spring
Kriminalbeamte sichern Spuren nach den tödlichen Schüssen auf den Polizeimeister Norbert Schmid.

Vor 50 Jahren : Schüsse in Hamburg

Am 22. Oktober 1971 wird der Polizeimeister Norbert Schmid von Mitgliedern der RAF erschossen. Trotz Gerichtsverfahren ist der Fall bis heute ungeklärt.

18.10.2021
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Knapp drei Jahrzehnte hielt die Rote Armee Fraktion (RAF) die Bundesrepublik Deutschland in Atem. Insgesamt 34 Menschen fielen dem RAF-Terror zum Opfer. Der erste war der 32-jährige Polizeimeister Norbert Schmid. Der Zivilfahnder wurde am 22. Oktober 1971 in Hamburg erschossen. Schmid war in der Nacht mit seinem Kollegen Heinz Lemke unterwegs. Am frühen Morgen hielten sie an der S-Bahn-Station Poppenbüttel nach Verdächtigen Ausschau - und wurden fündig. Die Beamten wollten eine junge Frau kontrollieren. Wie sich später herausstellen sollte, handelte es sich dabei um Margrit Schiller, Mitglied der Baader-Meinhof-Gruppe.

Mordanklage gegen RAF-Mitglied wird fallengelassen

Als Schiller davonläuft, nehmen Schmid und Lemke die Verfolgung auf. Plötzlich tauchten eine weitere Frau und ein Mann auf. Schmid erkannte zwar noch, dass das Pärchen bewaffnet war, doch da fielen schon die Schüsse. Der Polizist wurde von mehreren Kugeln getroffen und brach tot zusammen; sein Kollege wurde am Fuß getroffen. Schiller wurde kurz darauf festgenommen und sagte aus, dass RAF-Terrorist Gerhard Müller die Schüsse abgegeben habe.

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Müllers Begleiterin war entweder Ulrike Meinhof oder Irmgard Möller - beides RAF-Mitglieder. Ganz aufgeklärt wurde der Fall nie: Die Mordanklage gegen Müller wurde später fallengelassen. Einerseits, weil Lemke sich nicht mehr sicher war, was er an jenem Oktobermorgen gesehen hatte. Andererseits, weil Protokolle, wonach sich Müller selbst belastet hatte, aufgrund der Strafprozessordnung dem Gericht nicht vorlagen.