Von Konrad Adenauer bis Olaf Scholz : Die neun Kanzler der Bundesrepublik
Vom Bundespräsidenten vorgeschlagen, vom Bundestag gewählt - acht Männer und eine Frau haben seit 1949 die Regierungsgeschäfte geführt.
Früher in Bonn, heute in Berlin, leitet der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin die Regierungsgeschäfte. An der Spitze der Exekutive bestimmt er oder sie die Richtlinien der Regierungspolitik und schlägt dem Bundespräsidenten die Kandidaten für die Ministerämter vor. Eine Amtszeitbeschränkung gibt es nicht. Am längsten im Amt war bisher Bundeskanzler Helmut Kohl mit 5870 Tagen - und damit nur wenige Tage länger als die achte Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Gewählt wird ein Bundeskanzler oder eine Bundeskanzlerin vom Bundestag. Grundsätzlich kann jeder deutsche Staatsbürger Kanzler werden, der das 18. Lebensjahr erreicht hat. In der Regel gehen der Kanzlerwahl Koalitionsverhandlungen voraus, die sicherstellen sollen, dass ein Kandidat für die Wahl die benötigte Mehrheit hinter sich vereint. Nach Gesprächen mit den Bundestagsfraktionen schlägt der Bundespräsident einen Kandidaten vor, der im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit des Bundestages benötigt, um gewählt zu werden.
Auch lesenswert

Der Bundestagspräsident repräsentiert das einzige direkt gewählte Verfassungsorgan. Für Ordnung zu sorgen, ohne Streit zu vermeiden bedarf Fingerspitzengefühl.

Vom Vorschlag des Bundespräsidenten bis zur Vereidigung im Bundestag: Die Wahl folgt einem Verfahren, das Verantwortung verteilt – und Demokratie sichtbar macht.

Bis eine Parlamentsspitze gewählt ist, leitet der Alterspräsident die erste Sitzung des Bundestags. Ein Amt, das nur äußerst erfahrenen Abgeordneten offen steht.